Artenreiche Lebensräume in Harsewinkel entwickeln, erklären

Saumprojekt 2024

An vielen Straßen und Wegen in Harsewinkel haben Landwirte öffentliche Straßen- und Wegesäume überackert. Ob unbewusst oder bewusst dass ist erst einmal unerheblich. Fakt ist aber auch, dass es sich sich schon um größere Flächen handelt, die so der Natur vorenthalten werden.
Mit unserer Initiative „Saumprojekt 2024“ möchten wir diese Flächen der Natur wieder zur Verfügung zustellen. Diese renaturierten Säume bilden Trittsteine für heimische Wildpflanzen, Kleintiere, Amphibien, Vögel und Insekten.
Die Wildpflanzen dienen unseren heimischen Tieren sowohl als Nahrungsquelle aber auch als Verstecke vor Fressfeinden und die Säume sind zugleich Überwinterungsorte für viele Tiere. Unser Tiere in der freien Natur brauchen dringens sichere Plätze um sich zu vermehren und ausbreiten zu können. Eine solche Ausbreitung erfolgt immer in kleinen Etappen und nicht über riesige Entfernungen. Eine Wildbiene hat einen durchschnittlichen Aktionsradius von ca. 500 m um ihr Nest herum. Eine Ausnahme bilden hier lediglich die Vögel.

Projektbeschreibung:
Ca. 1 ha Lebensraum an Grünflächen „zurückholen“. Überackerte und verarmte Flächen in artenreiche Biotope, als Trittsteine für den Erhalt der Artenvielfalt, vornehmlich im Außenbereich entwickeln und aufwerten, als Maßnahme gegen das dramatische Insektensterben. Einsaat mit eigens von Experten empfohlener Saatgutmischung, die an diese Region angepasst ist.

Realisierte Flächen im Rahmen des Saumprojekts 2024
(Bei allen genannten Maßen handelt es sich um ca.-Werte)

Straße/Weg

Fläche

Länge

Breite*

Greffener Landweg 750 qm 200 m 3,00 m
Kölkebecker Straße 500 qm 330 m 1,50 m
Kölkebecker Straße 170 qm 115 m 1,50 m
An der Egge 1100 qm 367 m 3,00 m
Beller Heide 300 qm 125 m 3,00 m
Prüske Egge 550 qm 220 m 2,50 m
Prüske Egge 300 qm  116 m 2,50 m
Haarweg 480 qm 245 m 2,00 m
Haarweg 590 qm 296 m 2,00 m
Haarweg 600 qm 193 m 3,00 m
Pagenkamp 400 qm 260 m 1,50 m
Pagenkamp 150 qm 120 m 1,50 m
Pagenkamp 150 qm 86 m 1,50 m
Pagenkamp 460 qm 302 m 1,50 m
Pagenkamp 220 qm 134 m 1,50 m
Gesamt

6720 qm

3109 m

Ø 2,16 m

*) Berechnet

Es ist schon eine enorme Fläche, die da zusammen kommt und der Natur zurückgegeben wurde. Wenn man ganz genau hinschaut, dann ist da noch weit mehr Potential vorhanden.
All die überackerten Flächen können Trittsteine für die gesamte Pflanzen- und Tierwelt sein/werden wenn man sie komplett zurückholt.

Im ersten Schritt wird der Saumstreifen gemäht, um anschließend mehrfach gegrubbert zu werden. Foto: M. Abeck-Brandes

Der finale Arbeitsschritt ist das Einsäen mit gleichzeitigem Andrücken des Saatguts. Foto: M. Abeck-Brandes

Durchführung:
In Kooperation mit Mathias Glatfeld, Mitarbeiter der Biologischen Station Gütersloh-Bielefeld e.V. wurden knapp 0,75 ha überackerte Säume an Straßen und Wegen für die Natur zurückgeholt. Die betroffenen Landwirte wurden angesprochen und mit ihnen die Problematik diskutiert. Im nächsten Schritt wurden die Säume von einem darauf spezialisierten Unternehmen aufbereitet und mit zertifiziertem Regio-Saatgut eingesät.
Die für die Natur zurückgewonnenen Säume werden mit Info-Tafeln versehen.
Bis auf das Aufstellen der Infotafeln ist dieser Teil unseres Leader-Projekts abgeschlossen.

Kennzeichnung dere Saumflächen durch Pfähle und Beschilderung.
Foto: J.Thomalla