Schmetterlinge in Harsewinkel

Tagfalter – die Gaukler der Lüfte

August 2023 (JT) Die Gruppe der Schmetterlinge ist riesig, aber auch nicht unendlich. Neben den oft schönen und bunten oder auch nur fast weißen Tagfaltern gibt es noch eine viel größere Anzahl an Nachtfalterarten. In diesem Beitrag widme ich mich nur den Tagfaltern in und um Harsewinkel, die ich selber gesehen habe.

Allgemeines und Gefährdung

Es ist unerheblich, ob wir nur über die Tagfalter oder die Nachtfalter nachdenken - beide Gruppen sind in sehr hohem Grad gefährdet. Das Gefährdungspotential steckt allein in uns Menschen. Wir setzen Gifte ein, um unerwünschte Beikräuter und/oder Schadinsekten zu bekämpfen. Nur es wird nicht bedacht, dass ein versprühtes Gift nicht unbedingt den Nützling vom vermeintlichen Schädling unterscheiden kann. Also fleißig Gift versprühen, es wird schon den Richtigen treffen. So einfach ist es aber nicht. Die Gifte machen keinen Unterschied zwischen Nützling und Schädling. Selbst Säugetiere (auch der Mensch), Vögel, Reptilien und Amphibien, aber auch die nützlichen Insekten werden von den Giften geschädigt bzw. vernichtet. Obwohl in der Politik mittlerweile, aber auch sehr langsam, ein Umdenken stattfindet, ist es bis zur Umsetzung ein sehr steiniger und langwieriger Weg durch die politischen Instanzen der einzelnen Staaten und dann, wie in Deutschland, noch durch die einzelnen Landesparlamente. Diese Hürden sind für viele positive Ideen der EU-Politiker dann oftmals sehr hoch. Bis in Deutschland letztendlich das EU-Recht in nationales Recht umgewandelt wird, vergehen oft noch viele Jahre. Die Lobbyisten unserer Landwirte, aber auch die Lobbyisten der Chemiekonzerne, sind sehr rege und oft auch leider sehr erfolgreich im Verhindern/Hinauszögern von positiven Entwicklungen für die Natur und die Umwelt. Aber auch unser Staat ist offenbar nicht weitsichtig genug. Mittel für den Natur- und Umweltschutz werden gekürzt oder gar ganz gestrichen. Hier fehlt einigen Funktionären der nötige Durch- und Weitblick in Sachen Natur- und Umweltschutz mit dem nötigen Blick für die Zukunft unseres Planeten.

Tagfalter in Harsewinkel
Wenden wir uns jetzt aber der Gruppe der Tagfalter zu. Diese können, wie der Name schon sagt, am Tag beobachtet werden. Sie gaukeln in vielen Farben durch die Luft. Von Weiß über Gelb, Blau und Rot bis zu einem schillernden Orange oder auch Blau. Es gibt die Kleinen, die Großen und die von mittlerer Größe und auch noch eine kleine Gruppe unscheinbarer Schmetterlinge, die den Nachtfaltern zugerechnet werden, aber durchaus am Tag aktiv sind.

Die Tagfalter sind in 5 große Gruppen eingeteilt:


• Bläulinge (Lycaenidae)

Diese kleinen Falter gehören zur Familie der Schmetterlinge (Tagfalter). Der deutsche Name leitet sich von der oft blau gefärbten Flügelobersite der Männchen ab. Einer der häufigsten Vertreter dieser Gruppe ist der Hauhechel-Bläuling und auch der Faulbaum-Bläuling wie auch der Kleine Feuerfalter.

• Dickkopffalter (Hesperiidae)

Der Name leitet sich von dem großen und breiten Kopf dieser Tag-Schmetterlinge ab. Die drei in unserer Region vorkommenden Arten sind nicht gerade einfach zu unterscheiden.

• Edelfalter (Nymphalidae)

Zu dieser großen Familie gehören einige der farbenprächtigsten Falter Europas. Zu dieser großen Gruppe gehören so bekannte Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge und auch der Kleine Fuchs oder der Admiral.

• Ritterfalter (Papilionidae)

Zu den Ritterfaltern gehören viele große Schmetterlinge. Sie erreichen in Europa Flügelspannweiten zwischen 45 und 75 Millimetern. In unserer Region finden wir gelegentlich den Schwalbenschwanz.

• Weißlinge (Pieridae) und Gelblinge (Coliadinae)

Zu dieser Gruppe gehören viele bekannte Schmetterlinge wie der Große und Kleine Kohlweißling, aber auch der Zitronenfalter, um nur die bekanntesten Schmetterlinge aus dieser Gruppe zu nennen.

• Tagaktive Nachtfalter

Die in dieser Gruppe gelisteten Schmetterlinge sind tagaktiv und somit auch für uns Menschen sichtbar. Genau hinsehen muss man schon, denn sie leben meistens versteckt zwischen den Gräsern von artenreichen Wiesen und Weiden. Eine ganz kleine Gruppe, wie z. B. das Taubenschwänzchen und den Hummelschwärmer, kann man auch an den nektarhaltigen Blüten unserer Gartenpflanzen antreffen.